In der letzten Ausgabe unseres „Wärme erleben“-Newsletters haben wir das Thema Green-Fuels behandelt. Dieses spannende Thema bildet nun den Auftakt zu einer kleinen Serie in unserem Newsletter, in der wir die Produkte, weiterführende Aspekte und Fortschritte im Bereich nachhaltiger Heiztechnologien beleuchten wollen.
Im aktuellen Newsletter informieren wir über Hydrierte Pflanzenöle, auch als Hydrotreated Vegetable Oils (HVO) bekannt.
Erneuerbare paraffinische Kraftstoffe können mittels Hydrierung von Pflanzenölen oder biogener Rest- und Abfallstoffe sowie durch Synthetisierung kohlenwasserstoffhaltiger Gase hergestellt werden. Ist der zugrunde liegende Kohlenstoff nicht fossilen Ursprungs, entsteht also ein klimaschonender, geschlossener Kohlenstoffkreislauf.
Um die Klimaschutzziele zu erreichen, wird die vollständige Vermeidung spezifischer Treibhausgasemissionen von flüssigen Brennstoffen nötig sein. Bereits heute sind Öl-Brennwertgeräte auf dem Markt, die sowohl mit aktuellen Produkten als auch mit Mischungen betrieben werden können, die einen höheren Anteil an treibhausgasreduzierten Heizölen enthalten oder sogar vollständig treibhausgasreduziert oder -neutral sind.
Hydrierte Pflanzenöle, auch als Hydrotreated Vegetable Oils (HVO) bekannt, entstehen durch die katalytische Umwandlung von Pflanzenöl unter Zugabe von Wasserstoff, wodurch es in Kohlenwasserstoff umgewandelt wird. Diese Methode ermöglicht eine gezielte Anpassung der Kraftstoff- bzw. Heizöleigenschaften, was verschiedene Vorteile mit sich bringt: Es ist keine Modifikation bei Motor oder Anlage mehr erforderlich und der HVO wird bereits in vielfältigen Mischungen oder bald sogar in Reinform verwendet.
Diese anpassungsfähigen Eigenschaften wecken das Interesse sowohl der Mineralölwirtschaft als auch der Automobilindustrie. Bislang wird HVO in Deutschland in begrenztem Umfang dem Dieselkraftstoff beigemischt. Besonders starkes Interesse zeigt sich jedoch in der Luftfahrt, einer weltweit expandierenden Branche mit erheblichen CO₂-Einsparzielen. In den strategischen Überlegungen dieser Branche spielen Biokraftstoffe, insbesondere hydrierte Pflanzenöle, eine entscheidende Rolle.
Am 22. November 2023 hat das Bundeskabinett einer Neuerung der Verordnung über die Beschaffenheit und Kennzeichnung von Kraft- und Brennstoffen (10. BImSchV) zugestimmt. Durch die Integration der Dieselkraftstoffnorm DIN EN 15940 in die 10. BImSchV wird die Grundlage geschaffen, umweltfreundliche synthetische Dieselkraftstoffe wie E-Diesel, der auf grünem Strom basiert, und biogene HVO zukünftig an öffentlichen Tankstellen in Deutschland anzubieten.
Die Zustimmung des Bundesrates steht noch aus und es liegt nun in der Verantwortung der Landesumweltminister, im Bundesrat eine positive Entscheidung der Länder herbeizuführen. Dies ist notwendig, damit die Änderungen voraussichtlich Mitte April 2024 in Kraft treten können.
In der nächsten Ausgabe: Paraffinisches Heizöl – Heizöl EL P.
